Im Großteil des Veneto herrscht zur Zeit Ausnahmezustand. In diesem Video ist gut zu sehen, wie die starken Regenfälle der letzen 10 Tage viele Städte und vor allem auch Landstriche unter Wasser setzten. Neben den schon überschwemmten Städten wie beispielsweise Vicenza, sind weitere 108 Gemeinden von Hochwasser, 41 von Erdrutschen und 12 sowohl von Hochwasser als auch Erdrutschen bedroht. Eigene Bilder habe ich leider nicht, da Padova zum Glück vom Hochwasser verschont blieb, und ich auch sonst meist das Hochwasser nur aus dem Zug gesehen habe, was sich nicht so für Bilder eignet. Aber ich glaube, man kann sich das einigermaßen vorstellen.
Gestern war der Premierminister Berlusconi hier und hat - wie auch schon 2009 nach dem Erdbeben in L'Aquila - schnelle finanzielle Hilfe versprochen. Schon am gleichen Tag jedoch sprach der Bürgermeister Padovas von leeren Worten Berlusconis, was zeigt, wie wenig man ihm bei der wirklichen Hilfe zutraut. Und er sollte Recht behalten. Die 20 Millionen die aktuell sofort zur Verfügung stehen, sollen großteils in die Sicherung von Deichen und Brücken fließen. Die wirklichen Opfer bekommen nichts, sollen aber ihre Schäden jetzt - ohne überhaupt in die Häuser zu können, und obwohl noch Müll und Schlamm darin ist - angeben, und dementsprechend werden sie dann entschädigt. Da man die Schäden aber noch nicht absehen kann, bringt es den Betroffenen faktisch nichts. Auf dem Land sind riesige Massen an Vieh verendet und auch große Teile der Tabak- und auch anderer Ernte. Der Verlust wird auf 1 Milliarde Euro geschätzt.
Da kann man den Zorn der Bürger durchaus verstehen, wenn kein Geld da ist um ihnen zu helfen, man aber für 8 Milliarden Euro eine Brücke über die Straße von Messina bauen will, um Sizilien mit dem Festland zu verbinden. Die Italiener hätten dieses Geld lieber zum Schutz vor weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen, die das Land regelmäßig heimsuchen.
Spendabler geht Roberto Baggio, einer der weltbesten Stürmer der 90er-Jahre und in Vicenza geboren, mit dem Geld um, dass er für den World Peace Award 2010 bekommt. Er möchte dieses Geld fast ausschließlich dazu nutzen, um den Menschen in seiner Heimatregion zu helfen.
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1 Kommentar:
Acqua Alta ist ein echtes Problem, aber die Lösung dieses Problems ist nicht unmöglich, und die lokalen Behörden wird auf jeden Fall eine Lösung bald kommen.
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