Noch habe ich etwas Probleme alle für mich relevanten Informationen aus der Fakultätshomepage und auch den Aushängen überall in den zwei Fakultätsgebäuden zu finden. Jede Uni hat das eben unterschiedlich aufgebaut und man braucht einfach ein paar Wochen bis man sich daran gewöhnt hat und alles routinemäßig überprüfen kann. Dieses Problem hat mir also heute morgen einen kurzen Morgenspaziergang zu Fakultät und zurück beschert und zudem einen freien Vormittag den ich nutzen werde um Euch einen kleinen Einblick in das Unileben zu geben.
Auch hier wird es so langsam herbstlich. Morgens ist es trotz Sonnenschein ziemlich frisch, da durch die enge, meist vier- oder fünfstöckige Bebauung kaum Sonnenstrahlen in die Straßen fallen. Mittags hat die Sonne jedoch noch viel Kraft und man kann es auch kurzärmlig, wenn auch mit langer Hose, gut aushalten.
Letzte Woche hat nun also die Uni angefangen. Bisher habe ich nur einen Kurs besucht, da ich freitags noch in das Studentensekretariat musste. Dazu aber später mehr. Ich war ziemlich gespannt wie die Hörsäle aussehen, da sich mene Fakultät in einem alten Palazzo (ich werde sich auch mal noch ein Bild machen, aber habe bisher leider noch keins) befindet. Würde man vom Alter des Brechtbaus ausgehen und dem Zustand der Hörsäle wäre es kein gutes Omen. Aber glücklicherweise konnten meine Befürchtungen schnell zerstreut werden. Zu mindest die großen Säle sind top modern, eine super funktionierende Mikrofonanlage, intakte Sitze und Tische. Äußerlich schon mal richtig gut. Bleibt abzuwarten ob die Leistung der Dozenten sich dem anpasst.
Erste Veranstaltung war Lingua Spagnola, ich kann Euch also noch nicht sagen ob ich in den italienischen Vorlesungen mitkomme. Die Dozentin, eine Spanierin, vielleicht sogar Andaluserin was mir ja nahe kommt, erinnerte mich vom Stil her sehr an eine amerikanische Dozentin. Sehr engagiert und sie legte auch sehr viel Wert darauf ständig zu betonen, dass wir ihr Publikum sind und wie wichtig wir seien, auch wenn es eine Vorlesung sei. Auch wenn es mir etwas übertrieben vorkam, gefällt mir dieser Stil mehr als dieses kühle deutsche Ablesen des schon ausformulierten Vortrags. Hoffentlich bleibt das auch so.
Nun noch etwas zu einem weniger erfreulichen Teil des Unialltags. Man muss Anfang des Semesters und auch wenn man Scheine anrechnen lassen will immer auf das Studentensekretariat. Auch ich musste dort hin um mein Libretto Erasmus zu machen. Erstens sind die Öffnungszeiten beschissen. Meist nur um die 2 Stunden am Tag, aber genau dann wenn die meisten Vorlesungen sind, also musste ich freitags schon das erste Mal schwänzen, was aber nicht so schlimm ist, da es eh keine Anwesenheitslisten gibt.
Ich habe leider den Weg zum Studentensekretariat unterschätzt und so kam ich etwas spät dort an. Also eine Nummer gezogen und schon zur Öffnung nur noch Nr. 51 erwischt. Oh nein! Aber ich sollte Glück haben, kurz darauf kam ein anderer Student rein und hat gefragt ob jemand auch Lettere studiere. Da ich die Einzige im Umkreis war habe ich seine Nummer bekommen, Nr. 34, auch noch relativ hoch, aber deutlich besser. Dann musste ich ewig warten bis auch endlich mal einer der Stühle frei wurde um wenigstens zu sitzen und ein bisschen lesen zu können. Nach anderthalb Stunden war ich dann auch endlich mal an der Reihe. Also zum Schalter, meine Dokumente abgegeben und gesagt bekommen, ich solle doch am Dienstag noch mal kommen um dann das Libretto abzuholen. Also im Endeffekt 1,5 Stunden warten um 1 Minute was zu machen und wohl das gleiche am Dienstag wieder. Da kommt Freude auf über die Bürokratie.
PS: Ein nützlicher Hinweis: Wer in Italien einen Kuchen backen will, sollte wissen, dass sowohl Hefe als auch Backpulver lievito heißen. Und es verschiedenes Backpulver gibt, je nachdem was man backen möchte. Diese Erkenntnis hat mich einige Zeit gekostet im Auchan ;).
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