Mittwoch, 13. Oktober 2010

Libri / Gelesene Bücher hier in Italien


Wie auch an meinem Studiengang zu erkennen, vor allem an meinem Schwerpunkt Literatur, lese ich auch sehr gerne und war schon gespannt darauf die moderne italienische Literatur kennenzulernen, da diese Bücher in Deutschland zwar zu finden sind, aber im Vergleich zu ähnlichen deutschen Büchern teuer sind.
Hier nun also mein erstes italienisches Buch. Der junge Schriftsteller Giuseppe Culicchia (der Link ist zwar nicht sehr aktuell, aber ein kleiner Überblick) erzählt darin die Geschichte von Iaio, einem DJ in Culicchias Heimatstadt Turin. Er gibt mit seinem Buch einen Einblick in die Welt junger Menschen, die mehr oder weniger orientierungslos durch das Leben gehen und sich hauptsächlich vom Spaß und Drogen leiten lassen. Auffallend ist, dass die meisten der Hauptfiguren aus einem eigentlich guten Elternhaus kommen und viel Geld haben, sie aber keine Aufmerksamkeit von Seiten der Eltern bekommen und dadurch abstürzen.
Daran knüpft auch der Hauptstrang des Buches an. Iaio und seine Freundin Allegra (deren Name eigentlich genau das Gegenteil ist von dem, was er bedeutet) streiten sich und sie taucht unter. Daraufhin vergnügt er sich einige Zeit mit einer anderen Frau, die auf den ersten Blick interessant erscheint, merkt jedoch noch 2 Monaten, dass er Allegra doch vermisst, da sie die einzige Person ist, der er vertraut und die auch ihm all ihre Probleme anvertraut hat, und begibt sich auf die Suche nach ihr. Jedoch vergeblich. Am Ende muss er erkennen, dass er allein geblieben ist.
Mir hat das Buch gefallen, da Culicchia auch auf das Problem des Mainstream aufmerksam macht, dass zwar jeder etwas besonderes sein will, im Endeffekt sind trotzdem alle gleich. So wird fast jede Kellnerin mit den Worten eingeführt: Sie hat ein Tattoo kurz über dem Arsch, ein Pony wie eine von Big Brother und macht Kunst, oder Theater und arbeitet hier nur um etwas Geld zu verdienen. Jede behauptet, Kunst zu machen um sich von den anderen zu unterscheiden, da sie weiß, dass sie sich eigentlich nicht unterscheiden.
Eigentlich hatte ich nicht vor nach Turin zu fahren, da bisher fast alle gemeint haben, es sei eh nur eine dreckige Industriestadt, aber nachdem ich dieses Buch gelesen habe, würde es mich schon intressieren mir die verschiedenen Plätze einmal selbst anzuschauen

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