Vor lauter Besuch habe ich fast vergessen Euch von den Ereignissen der letzen Woche zu Erzählen. Sonntag Nachmittag sind wir ziemlich erschrocken, als es in der Gasse unter unserem Wohnzimmer auf einmal anfing lautstark zu trompeten. Nein, kein Elefant. Eher die örtliche Kapelle, die in Begleitung des Viertels von der Hauptkirche Trianas, Santa Ana, zur Capilla de los Marineros zog. Dieses Schauspiel wiederholte sich am nächsten Tag, dem Rosenmontag. An diesem Tag brachten sie Christus, der seinen Stammplatz in der Iglesia de Santa Ana hat, zu Maria, welche sich in der Kapelle befindet, gebracht. Vor dem Aschermittwoch (Miércoles de Ceniza) und der damit beginnenden Fastenzeit findet als die Familienzusammenführung innerhalb Trianas statt.
Begleitet wurde Christus von einer ca. 100 Mann starken Kapelle, einigen Geistlichen, Messdienern die die Luft mit reichlich Weihrauch geschwängert haben, und wie schon gesagt, fast dem ganzen Stadtteil.
Was ich hier in Sevilla mitbekommen habe, ist Fasching bzw. Carnaval hier ein stark religiös geprägtes Fest ohne diese extremen Partyausmaße, die nichts mehr mit dem eigentlichen Fest zu tun haben. Die meisten Dörfer in der Region veranstalten eigene, kleine Umzüge für die Bewohner. Am berühmtesten ist der Carnaval von Cádiz, der laut Aussagen einer Kölner Kommilitonen aber auch nichts anderes ist als der Kölner Karneval zu dem die meisten nur zum Saufen gehen. Tagsüber gibt es zwar einen Umzug, jedoch fahren viele junge Leute erst abends hin um die Nacht durchzufeiern und am nächsten Morgen wieder zurück. Einen Augenzeugenbericht kann ich Euch nicht geben, weil ich mich aus diesen Feierlichkeiten wie auch in Deutschland komplett herausgehalten habe.
Dienstag, 15. März 2011
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2 Kommentare:
"Messdienern die die Luft mit reichlich Weihrauch geschwängert" - solange die nur Luft schwängern...
Oberlehrer
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